Fußball – Altliga

Das 50. Geburtsjahr feierte die Altliga am 29. Juli 2017 mit einem Kleinfeldturnier und Rahmenprogramm auf dem Sportplatz. Die Sonne schien und die Leute kamen in Scharen. Neben den aktiven Kickern gaben sich auch viele Ehemalige und Freunde des Vereins die Ehre. Mit Müggi Lamaack, Horst Krebs, Günther Nehlsen und Hans Hermann Nitsch waren sogar Altligisten der Gründungsmannschaft gekommen und schnackten über die guten alten Zeiten. Es wurde ein Tag, wie wir ihn uns gewünscht hatten – ein großes Wiedersehen vieler alter Bekannter in lockerer Atmosphäre. Später wurde noch ausgelassen gefeiert.

Ansprechpartner

Trainer:
Ralph Hansen
Mobil: 0171 – 167 49 01
e-mail: ralph.hansen@knutzen.de

Trainingszeit:
Dienstag 19:30 – 21:00 Uhr

Sport- und Trainingsplatz
Am Sportplatz, bei der Kindertagesstätte Wolkenschloss in Neuenkirchen
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50 Jahre Altliga

Kurzgeschichte der Fußball-Altliga

Eine Chronik von Ingo Schiefelbein

Das Licht der Welt erblickte die Altliga am 11. Juni 1967. Es passierte in der Sportklause, der Vereinskneipe von Blau-Weiß in der Brauerstraße. Beim sonntäglichen Frühschoppen gründeten die Vereinswirtin Emmi Behrens, Horst Aszmies, Uwe Paustian, Georg Wäthje, Georg Giefing und Otto Lenz die Sparte „Alt-Liga“.

1967 gab es in Dithmarschen schon einige Altherren-Teams. Unter der Federführung des Hemmingstedters Horst Mielke bildete sich im Februar 1969 als Dachverband die Altliga Dithmarschen.

Man folgte in Dithmarschen einem Trend, der kurz nach dem Zweiten Weltkrieg begann. Ältere Spieler, die nicht mehr in den aktiven Mannschaften ihrer Vereinen kicken wollten, suchten sich ein neues Betätigungsfeld. Zu den Pionieren gehörten auch namhafte Vereine wie der TSV 1860 München und Kickers Offenbach. Der Wuppertaler SV, zu dem unsere Vorgänger Kontakte pflegten, gehörte ebenfalls zu den Ersten im sog. „Altherren-Fußball“. Wer denn nun zum alten Eisen gehört bzw. sich dazuzählt, ist irgendwo Gefühlssache. Es gibt in Deutschland keine einheitliche Definition darüber, wann das Fußballerdasein eines Altherren frühestens beginnen darf. Halboffizielle Altersgrenze ist in Schleswig-Holstein wie in vielen anderen Bundesländern 32 Jahre.

Ihren ersten Auftritt auf dem grünen Rasen hatte unsere Altliga bei einem Pokalturnier in Neuenkirchen, wo es immerhin zum Gewinn des Fairness-Pokals reichte. Im Jahr 1969 absolvierten die Blau-Weißen 24 Spiele (11 Siege, 10 Niederlagen, 3 Unentschieden). Im gleichen Jahr gab es erstmals den Dithmarschen-Pokal-Wettbewerb für Altligen, der wie der DFB-Pokal durch KO-Spiele über die ganze Saison ausgespielt wurde. 14 Mannschaften nahmen teil und Wesselburen zog durch Siege über Neuenkirchen, Albersdorf und Hemmingstedt ins Endspiel ein. Dort unterlag man auf neutralem Platz in Hemmingstedt dem Heider SV mit 1:2.

Bald knüpfte die Sparte auch Kontakte zu Vereinen außerhalb Dithmarschens. Etliche Jahre dauerten die Freundschaften mit dem FC 54 Polizei Volksdorf (Hamburg) und dem SV Lieth (bei Elmshorn) an. Weitere Beispiele sind die Verbindungen zu Frisia Husum, zum TuS Rotenhof (Rendsburg) und zum Wuppertaler SV. Das erste eigene Pokalturnier veranstaltete unsere Altliga am 17. Juli 1971. Sieger unter acht Mannschaften wurde der FC 54 Polizei Volksdorf.

Dünne Kader und abgesagte Spiele sind nicht nur ein Phänomen heutiger Tage, sondern ziehen sich durch die gesamte Geschichte unserer Altliga. Schon 1977 berichtete Spartenleiter Udo Schumacher über Spielabsagen mangels Spieler. Bei einer Versammlung im November 1983 wurde sogar beschlossen, den Spielbetrieb (draußen und Halle) in 1984 einzustellen. Das sah man als erforderlich an, um nicht abgemachte Spiele kurzfristig absagen zu müssen. Es gab Kritik an Spielern der Herrenmannschaften, die nach ihrer aktiven Zeit nicht in die Altiliga wechseln wollten und an der Spielerpolitik des Vorstandes. 1984 machte man dann nur das ein oder andere Traditionsspiel und nahm am Willi-Heinecke-Gedächtnisturnier teil. Ein Jahr später wurde der normale Spielbetrieb wieder aufgenommen und man half auch bei der 3. Herrenmannschaft aus. Um die Jahrtausendwende gab es wieder Klagen über Nachwuchssorgen in der Altliga. Berichtet wurde über eine zu dünne Spielerdecke und über die Gründung des Montagsclubs, einer „Konkurrenz in den eigenen Reihen“.

Apropos Willi-Heinecke-Gedächtnisturnier: Dieses Wesselburener Traditionsturnier, das seit Jahren vom Donnerstagclub organisiert wird, ist großartig, und da darf die Altliga natürlich nicht fehlen. Wir sind durchgängiger Teilnehmer und haben auch oft gewonnen. Ein weiteres Highlight ist der Sylter Bank Altliga Cup. Die Altliga Tinnum 66 richtet dieses Kleinfeld-Großturnier seit 2010 aus. Von 2016 bis 2018 waren wir am Start. Unvergessen sind diese schönen Wochenenden mit der rauschenden After-Soccer-Party. In 2018 waren hier 39 Altliga-Teams aus vielen Teilen der Republik am Start. Wir kamen bis ins Viertelfinale und scheiterten knapp im Neunmeterschießen am späteren Turniersieger TS Einfeld. In den Jahren 2019 und 2020 haben wir wegen der großen Nachfrage leider keinen Startplatz bekommen.

Das sportlich erfolgreichste Jahr der Altliga ist möglicherweise das Jahr 1993. Alle 16 Spiele wurden gewonnen, das Torverhältnis betrug 92:17! Im Jahr 2002 wurden 20 Spiele absolviert. Laut Bericht mit mäßigem Erfolg. Bald begann wieder eine erfolgreiche Phase, weil es einen Umbruch mit merklicher Auffrischung aus den Herrenmannschaften gab (auch aus der Liga-Mannschaft). Die Bilanzen waren durchweg deutlich positiv. 2008 bspw. wurden 14 von 18 Spielen gewonnen, bei einer Niederlage und drei Unentschieden. Vor etwa fünf Jahren gab es einen Knick. Fanden 2015 noch 12 Spiele statt, waren es 2016 nur noch 8, Tendenz sinkend. 2019 nahmen wird an zwei Hallenturnieren teil und hatten 7 Feldspiele. Es waren zwar 15 Spiele terminiert, aber mehr als die Hälfte fiel wegen der Personalprobleme aus. Mal sagten wir ab, mal die andere Mannschaft. Die Situation spiegelt die Probleme vieler Altligen bzw. Vereine wieder. Die Prioritäten haben sich verschoben und viele Kader könnten eine Verjüngung gebrauchen.

So negativ wie es jetzt klingt, ist die Lage aber dann doch nicht. Die Altliga lebt! Wir sind ein eingeschworener Haufen mit Potential. Das wöchentliche Trainingsspiel findet fast ohne Ausnahme statt, von der Corona-Krisenzeit einmal abgesehen. Es dürften halt nur mehr sportliche Vergleiche mit anderen Altligen sein. Und wir hoffen natürlich, dass wir in absehbarer Zeit unseren Kader nachhaltig verstärken können.

Die Altliga feierte über die Jahre gerne und ausgiebig. In den Unterlagen befinden sich Hinweise auf das 10, 15, 20 und 25jährige Jubiläum und das Fest zum 50jährigen Jubiläum ist den Meisten von uns noch gegenwärtig. Zum 20jährigen Bestehen wurde am 13. Juni 1987 ein Pokalturnier ausgerichtet, wo der Heider SV, SV Hemmingstedt, Neuenkirchener SC, Dithmarsia Albersdorf, TSV Nordhastedt und der Wuppertaler SV zu Gast waren. Der Musikzug von Blau-Weiß, der seit 10 Jahren bestand, brachte ein Ständchen und es gab Freibier. Zum 25jährigen Bestehen wurde die Altliga des FC St. Pauli engagiert. Am 8. August 1992 fand das Spiel statt und Blau-Weiß siegte mit 2:1.

Das 50. Geburtsjahr feierten wir am 29. Juli 2017 mit einem Kleinfeldturnier und Rahmenprogramm auf dem Sportplatz. Die Sonne schien und die Leute kamen in Scharen. Neben den aktiven Kickern gaben sich auch viele Ehemalige und Freunde des Vereins die Ehre. Mit Müggi Lamaack, Horst Krebs, Günther Nehlsen und Hans Hermann Nitsch waren sogar Altligisten der Gründungsmannschaft gekommen und schnackten über die guten alten Zeiten. Es wurde ein Tag, wie wir ihn uns gewünscht hatten – ein großes Wiedersehen vieler alter Bekannter in lockerer Atmosphäre. Später wurde noch ausgelassen gefeiert.

Was durch die Altliga besonders in den ersten 30 Jahren auf die Beine gestellt wurde, ist für uns heute unvorstellbar. Es gab eine bunte Palette an Veranstaltungen und Reisen und man kann ohne Übertreibung sagen, dass die Altliga ein wesentlicher gesellschaftlicher Faktor im Verein und sogar in der Stadt war.

Mehrtägige Touren gab es mit den Frauen unter anderem ins Weserbergland, Sauerland, Allgäu, in den Schwarzwald, nach Königswinter, Dresden, Kopenhagen, London und Paris. Aus dem Allgäu gab es durch die entstandenen Freundschaften den einen oder anderen Gegenbesuch. Es gab nicht nur interne Radtouren, sondern Familienradwanderfahren mit Kind und Kegel. Es wurde Skat gespielt, gekniffelt, gekegelt, gebowlt, Tennis gespielt, am Kirchspielsschießen teilgenommen und die Polizeischau in Neumünster besucht. Es gab Weihnachtsfeiern, Faschingsfeste (auch für die Kinder) und Feste mit Tanz nach den Spielen gegen die Freunde aus Lieth und Volksdorf. Einige Jahre war es Tradition, an Himmelfahrt gegen Tura Meldorf zu spielen. Anschließend gab es Schinkenbrot und Korn. Die Altliga veranstaltete jahrelang das beliebte Wesselburener Maifeuer und beteiligte sich oder half beim Wesselburener Weihnachtsmarkt. Die Frauen der Kicker verstanden sich so gut, dass ein Club im Club entstand (Zitat Udo Schumacher). Sie machten eigene Radtouren, Theaterfahrten und so weiter.

Auch wir haben heute unseren Spaß. Nach dem Training wird häufig (und manchmal kreativ) gegrillt. Dann und wann gibt es einen Bowlingabend mit großer Sause und wir machen ordentlich Fez nach dem alljährlichen Schinkenbrotessen. Und ab und zu zieht es uns nach Hamburg zum HSV. Das ist zwar wenig im Vergleich zu früher, aber trotzdem super und an den heutigen Bedarf angepasst.

Die Mitgliederzahl wuchs in den ersten Jahren stetig.

Verzeichnet sind folgende Stände:

April 1978 =      36

März 1989 =     38

März 1990 =     45        (überwiegend Passive, „dünne Spielerdecke“)

März 1992 =     54

März 1993 =     64

März 2010 =     45

März 2014 ca.   50        (darunter knapp 20 Aktive)

Mai 2020 =       46

Aus den Unterlagen ist nicht immer ganz eindeutig ersichtlich, wer in welcher Funktion Verantwortung übernommen hat. Die offizielle Spartenleitung hatten/haben wohl folgende Männer inne:

1969-1975        Uwe Paustian

1975-1987        Udo Schumacher

1987-1989        Werner Jarchow

1989-1998        Reinhard Böhmke

1998-?             Jan Worch

?-2002             Reinhard Böhmke

2002 – ca. 2008   Dierk Martens

ca. 2008-2015 Ralph Münchow

2015                Michael Rehn

2016-heute      Ralph Hansen

 

Schon seit 2000 hat Ralph Hansen die sportliche Leitung der Altliga inne, leitet also das Training und macht die Ansagen vor und während der Spiele.

Weitere Verantwortliche, die in den Unterlagen auftauchen, z. B. als Trainer oder Helfer, sind Uwe Ladendorf, Hans-Hermann Krüger, Otto Hinz, Dieter Herrmann, Manfred Langhans, Reinhold Buchholz, Klaus Wittmaack und Peter Diekmann.

  Chronik anl. des 20jährigen Jubiläums der Altliga von Udo Schumacher – ihm gilt mein besonderer Dank

  Versammlungsprotokolle von Blau-Weiß Wesselburen

  Spartenberichte der Altliga

  https://vereins.fandom.com/wiki/Altherren-Fußball

  und andere

 

von Ingo Schiefelbein

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